Gute Musik aus drei Landkreisen

Freude und Spaß an der Musik ist die gemeinsame Leidenschaft der Musikerinnen und Musiker des Kreisverbandsorchesters Hohenlohe. 65 Musizierende aus dem Hohenlohekreis, dem Main-Tauber-Kreis und dem Kreis Schwäbisch Hall bilden das stattliche Orchester, das zum Abschluss des diesjährigen Projekts in der guten Stube der Kreisstadt zu einer musikalischen Reise um die Welt einlädt.

von Claudia Burkert-Ankenbrand, Hohenloher Zeitung

Weite der Prärie

Das faszinierende Hauptthema der "Appalachian Ouverture" erklingt erstmals in den Mittelstimmen. Ein lyrisches Trompetensolo im zweiten Satz verbreitet Prärie-Stimmung. Der Zuhörer spürt die Weite Nordamerikas. Der klanggewaltige Schlussteil wiederholt und variiert die Themen. Das Kreisverbandsorchester gefällt mit sicherer Intonation, üppigem Sound und selbstsicherer Präsenz. So kann sich der Leiter Florian Schellhaas ebenso wie Franz Reinhardt als Vizedirigent auf einfaches, aber straffes Dirigieren beschränken.

Die "First Suite" von Gustav Holst ist das Ur-Werk der sinfonischen Blasmusik. Sie zeigt in ihren drei Sätzen, dass hier wie in der klassischen Musik die kompositorische Größe im Einfachen liegt: Drei Töne bilden das Gerüst, auf dem sich in Chaconne, Intermezzo und Marsch ein Meisterwerk aufbaut. Ein anspruchsvolles Konzert vom Meister der Klangfarben Johan de Meij ist das T-Bone Concerto. Das dreisätzige Posaunenkonzert heißt nicht ohne Grund so. "T-Bone" ist die englische Abkürzung für Posaune.

Das englische "bone" heißt aber auch Knochen. Und knochenhart ist die Partie für das Soloinstrument. Der letzte Satz heißt denn auch "Well done", was auch für die Leistung von Alexander Heinz als Solist absolut zutrifft.

Die Musikerinnen und Musiker erweisen Josef Jiskra mit den von ihm komponierten "Bildern eines Sonnentages" ihre Reverenz. Rassig ist das Wechselspiel zwischen Orchester und Dixie-Band, die sich für den "Dixieland Jam" aus dessen Reihen formiert.

Jiddischer Rag

Die "Armenischen Tänze" von Alfred Reed, deren erster Teil gespielt wird, sind wahrhaft Klassiker der Blasmusikliteratur. Die technisch äußerst anspruchsvolle sinfonische Rhapsodie vereinigt fünf authentische armenische Volkslieder. Sauber wie sicher fetzen Solisten, Register und Orchester durch Klezmer und Ragtime, von Adam Gorb nicht ohne Witz gebündelt in "Eine kleine jiddische Ragmusik". Schluchzende Klarinetten hier, eine wunderbar rotzige Posaune gegen ein Blues schmelzendes Saxofon da sind zu hören. Klasse pariert dieser quirlige Kauderwelsch, der pointiert präsentiert, fein gezirkelt und schon wieder frech gegeneinander ausgespielt wird.

Es glänzen reichhaltig Solo-Könner, und es überzeugt ein Klangkörper auf hohem Niveau. "Wir wollen gute Musik machen", sagt denn auch Verbandsdirigent Uwe Traub. Der lang anhaltende Schlussapplaus beweist: Das ist gelungen.


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